Dienstag, 4. Juli 2017

Teil das Brot - auf Instagram


Video der Woche

Die ersten NonProfits werben mit Videos auf Instagram für Spenden - zum Beispiel die SOS-Kinderdörfer:

Direkt auf Youtube
Auf Youtube erreichte das klassische "Teil-dein-Brot" Video 1 Millionen Zuschauer. Anrührig, aber nicht außergewöhnlich und bei gerade mal 85 Kommentaren und 800 Likes eher ein mageres Feedback - hier wurde viel Geld in die Verbreitung gepumpt - sicherlich bezahlte Werbeanzeigen, ohne aber eine virale Wirkung zu entwickeln, und das liegt am etwas altbackenen Content. Die SOS Kinderdörfer haben das ganze auch als bezahltes Werbevideo auf Instagram gepostet, dort 400.000 Zuschauer erreicht, aber schon 480 Kommentare - und auch deutlich bessere (auf Youtube stehen teilweise heftige - die nicht entfernt werden, geschweige denn kommentiert) - also schon ein deutlich besserer Schnitt. Das sieht dort so aus:



Nicht die Zuschauermenge sondern die Masse des Engagements ist Richtwert eines Social-Media Erfolges, und die inhaltliche Qualität der Rückmeldung. Gut war auch, von Instagram auf eine mobilfreundliche Landingpage zu verlinken: https://m.sos-kinderdorf.de/ - Warum? Na, weil Instagram eine Handy-App ist, und NUR eine Handy App.

HAH!  Instagram! 


Jay, der neue Star am Social Media Himmel ist aufgetaucht und als NGO kommt man nicht mehr guten Gewissens dran vorbei.


Ja, schon wieder ein Social Media, dass man bedienen muss - mit ganz eigenen Ansprüchen - Video z.B. ist dort auf maximal 1 Minute begrenzt und 1:1 quadratisch, hurra! So ist auch der SOS Clip von 1:40 brav auf 0:40 gekürzt worden, allerdings in Querformat gezeigt. Naja, das geht noch besser.
Leider haben die SOS Kinderdörfer auch hier keinerlei Kommentar-Betreuung gemacht - obwohl darunter ein 14jähriges Mädchen daran erinnert, dass die SOS-Kinderdörfer ihr Geld gestohlen haben. Hmmm



Das bleibt da unkommentiert stehen. Nun, auch für NonProfits ist das Internet oft noch Neuland :-D

Da ich selber erfolgreich auf Instagram Kampagnen fahre, von mir einmal ganz kurz ein paar erste Tipps:

Instagram für NonProfits


1. Video ist Quotenbringer No1 auf Instagram
Wie auch überall sonst. Seit kurzem sind dort nicht nur Fotos, sondern auch Multi-Video-Postings mit  bis zu10 x 1min Video möglich. Ebenso Video-Livestreams und vieles mehr. Alles ist 100% auf Mobilgeräte ausgerichtet, näher kommt man an seine Zielgruppe nur noch, wenn man sich in deren Wohnzimmer auf die Couch hockt.

2. Eure Zielgruppe wandert von Facebook hierhin ab!!! 
Ich behaupte, dass viele Gutmenschen keine Lust mehr haben, sich von Proleten auf Facebook anstänkern zu lassen. Instagram unterstützt bei weitem nicht die Diskussionsfreudigkeit, sondern ist mehr ein face-to-face Stream, da man immer nur einem Menschen antworten kann. Hier herrscht ein anderer Umgangston - sehr viel freundlicher, und das zieht genau solche Menschen an, die sich Frieden wünschen - und dafür auch engagieren.

3. Auch Instagram ist SOCIAL Media, nicht nur Fotoalbum!
Wer Social Media nicht sozial benutzt - sondern als Einbahnstraße, verschenkt eine Menge. Dazu gehört vor allem: Die meisten Kontakte erhält man hier, indem man anderen Kontakten FOLGT - es ist eine gegenseitige Follow-Me Maschine. Man kann dort in einem Monat bis zu 5.000 neue Abonnenten gewinnen, wenn man es sorgfältig nutzt. Dazu gehört auch, wie bei allen Sozialen Medien: Unbedingte Administration mit einplanen, um Kommentare zu beantworten. Eine angebotene Spende einer Musikerin im Kommentar blieb völlig unbeachtet:

Es gibt noch eine Menge mehr zu Instagram zu sagen, derzeit ist es relativ unbeackerter Boden, wer sich dort jetzt einrichtet und eine Follower-Gemeinde aufbaut, hat es noch nicht sonderlich schwer. Das wird nicht immer so blieben. Ich berate gerne dazu, denn auch ich persönlich wandere gerade von Facebook zu Instagram ab, besonders mit Videos  :-)