Sonntag, 24. April 2016

Rassismus gesucht - Wahrheit gefunden!


Video der Woche

Wenn nicht nur das Video kreativ ist, sondern auch die technische Umsetzung und Einbettung - das bekommt bei mir immer einen Bonus. Hier eine Kampagne, die nur auf Youtube technisch möglich ist: Die "Zwangs"-Werbesekunden vor Youtube-Videos werden hier zum Fenster für Aufklärung - bei genau der richtigen Zielgruppe: Denjenigen, die aktiv nach rassistischen Videos suchen.

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Flüchtlinge Willkommen - die Berliner Kampagne ist ursprünglich für ihre private-WG-Zimmervermittlung an Flüchtlinge bekannt geworden.

Mit der Kampagne Search Rassism - Find Truth werden sie aber wohl noch bekannter werden.

Es gibt viele "Aufstehen gegen Nazis"-Aktionen, und viele bleiben komplett in der eigenen Filter-Bubble. Manche sind auch eindeutig auf Konfrontation angelegt. Diese hier hingegen setzt gegen Vorurteile eine kurze, echte Begegnung mit denen, um die es geht: Flüchtlinge selber kommen zu Wort. UND die Umsetzung ist so einfach wie genial: Werbeschaltung nach Schlüsselwörtern. Sucht jemand nach "Flüchtlinge sind wegen Geld hier" - dann bekommt er vorher kurz diese Video zu sehen:

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Kann das funktionieren? Ja, das kann es - zumindest weit besser, als alle sonstigen Aufklärungsfilme, die von der eigentlichen Zielgruppe ja doch nicht aktiv angeklickt werden. Die Pre-Roll-Videos bei Youtube sind zumindest ein kurzes offenes Fenster.

Da ich selber Firas Alshater als Produzent betreue, kann ich bestätigen, dass auf unseren Seiten NACH der Schaltung des Prerolls mit Firas tatsächlich eine Menge kritische Stimmen bei uns in den Kommentaren erschienen sind - und einige davon haben durchaus erste Zugeständnisse und Einschränkungen zu ihrer Haltung gemacht, neben den üblichen Hatern. Das zeigt: 1. Zielgruppe erreicht - und 2. Ja, es ist eine positive Wirkung zu erkennen.

Darum Daumen hoch von mir - I like it!

Samstag, 9. April 2016

Migranten lesen böswillige Tweets


Video der Woche

Nicht nur in Deutschland diskutiert man gerade heiß über Migranten-Themen. Hier eine erfolgreiche Formatidee: Lass die Betroffenen zu Wort kommen. Wanderarbeiter in Singapour lesen Hass-Postings über sich selber vor - und dürfen reagieren.

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FamiliarStrangers ist eine Mini-Aktion in dem Tigerstaat - aber mir ging es vor allem um die Format-Idee, die deutlich alle anderen Videos der NGO übertrumpft hat (um den Faktor 50 etwa)
Haterkommentare lesen - das gibt es darum auch häufiger. Ich denke an den Prank "Übersetz mir mal diese Mail" - bei der Migranten Fremde darum baten - ihnen eine rassistische Mails zu übersetzen.

In den USA ist "Celebrities read mean tweets" inzwischen ein volles Erfolgformat. Ich persönlich finde besser, Betroffenen eine Kontermöglichkeit zu geben - denn hier werden sie aus der Einbahnstraße solcher Kommentare geholt.

Etwa hier, in Deutschland haben neben Reportern, Jan Bömermann und den Grünen einmal Schwule und Lesben reagiert - und zeigen dabei einfach ihre eigene lockere Art - symphatischer geht es kaum:

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Na? Vielleicht auch für Deine NonProfit-Orga eine Idee?

Sonntag, 3. April 2016

Frauen, Männer - und der kleine Unterschied.


Video der Woche

Kleine aber feine Video-Twitter-Kampagne aus Belgien über den "Wage Gap" zwischen Männern und Frauen - von einer ganz besonderen Figur:

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Equal Pay Day ist eine Gemeinschaftsaktion mehrerer Frauenrechts-Organisationen, die zum 8. März 2016 - dem internationalen Frauentag - den Hashtag #paymelikeaman aut Twitter mit dem Video gelauncht haben,

Dass es mehr als nötig ist, kann man schon an den Kommentaren unter dem Video sehen. Aber mir hat besonders die schlaue Kombination des Transgender-Themas gefallen. Ein Mann, der WIRKLICH erlebt hat, wie es sich als Frau anfühlt. Das ist einfach nur klug und authentisch, denn es ist eben kein "social experiment" - sondern er weiß nun wirklich, wovon sie spricht.