Dienstag, 13. Dezember 2016

2 Frauen - 1 NonProfit Film - Viele Spenden


Video der Woche

Den hab ich mir für meinen letzten Post vor Weihnachten aufgehoben - ist einfach so schöööön...

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Ein NonProfit Film für NonProfit Filmemacher? Ok, da sind schon ein paar Meta-Ebenen drin versteckt. Aber die Story der beiden lesbischen Mädchen reißt trotzdem mit. Warum? Na, schon Goethe wusste: Liebe ist, was die Welt / Im innersten zusammenhält.
Die dramaturgische Wende am Ende ist nun wirklich perfekt - denn sie überrascht, aber sie bringt gleichzeitig genau auf den Punkt, wofür hier geworben wird: Filmworkshops für junge LGBT-Community-Mitglieder. Sehr schön.

Die Facts:  Das Video wirbt für die sehr kleine NGO-Aktion Mythicbridge  lokal vor Ort in NewYork. Zielgruppe ist die junge LBGT-Community. Alles noch taufrisch - der Film ist 2 Wochen alt.  Und es macht ja total Sinn, um Filmworkshops zu finanzieren, einen sehr hochwertigen Filmclip zu erstellen, oder? Sie haben schon eine ansehliche Liste von Sponsoren gewonnen - u.a. die Washington Post. Etwas, das durchaus mit der Qualität der Filme, die da entstanden sind, zusammenhängen wird.

Manchmal ist nicht Masse entscheidend. Ich würde sogar vermuten, dass hier die Sponsoren den Löwenanteil beisteuern. Und die schmücken sich nun mal lieber mit Filmen hoher Güte - Mythicbridge Mitglieder sind mit den Clips im Gepäck zum Sundance Filmfestival gefahren und haben jemand von Canon für zukünftige Sponsorenschaft gewonnen. Bravo!

FAZIT: Video muss nicht immer hohe Klick-Quote haben, um ein Erfolg zu sein. Er muss nur der Zielgruppe gefallen. Und wenn das einhundert mögliche reiche Sponsoren-Firmen sind...tja dann.

Montag, 5. Dezember 2016

NonProfit-Videos vom Supermarkt?


Video der Woche

Alle Jahre wieder bittet uns Edeka eindringlich, uns mal so richtig lieb zu haben. Bimmel Bammel - Weihnachtszeit - da werden kommerzielle Anbieter zu Propheten der Menschlichkeit. Ach so - und bitte kauft Eure Weihnachtsgeschenke einfach bei uns.

Ein Beispiel gefällig? Der folgende Spot war auch für mich bis zum Schluss nicht als kommerzieller Clip zu erkennen.

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Ein Pharmakonzern bringt die Generationen wieder zusammen. Eine starke Botschaft - tja, die haben NonProfits nicht für sich gepachtet. Das Setup ist 1:1 ein Klon von ach so vielen NonProfit-Statement-Spots.

Ein anderer Beispiel, das wir alle kennen, ist Opa. der an Weihnachten seinen Tod vortäuschte. Um mal endlich alle zum Festtag zusammen zu bringen. 2015 war das, hat 50 Millionen Views erreicht. Passend mit Hashtag #heimkommen, immerhin ist Edeka ein sogenannter "Nah-Versorger" - bei dem wir dann gleich noch die Weihnachtsgans kaufen können.

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Eins vorneweg: Ich halte das nicht für unlauter, wenn kommerzielle Anbieter so gutmenschenhaft daherkommen. 'Kommerziell' ist ja noch nicht per se ein Synonym für 'falsch, durchtrieben und inhuman' - auch einem Pharmaunternehmen muss man nicht von vorneherein unlautere Absichten unterstellen, nur weil sie Geld verdienen wollen. Interessant ist aber doch, wie Anleihen aus NonProfit-Clips wirklich 1:1 in die Profit-Kampagnenwelt überwechseln. Da werden Firmen zu Aktivisten, etwa Always Ultra mit Like a girl. Es gibt Flashmobs wie bei Telekom, 40 Millionen Aufrufe, sowie hochemotionale Come-Together Stories mit Social Media - etwa dieses Jahr mit dem Edeka Song zum '#Zeitschenken. Hach!

Kann man sich drüber aufregen. Aber hier zwei gute Reaktionen, die mehr Sinn machen:

1) Formate, die von kommerziellen übernommen werden - tja, deren Haltbarkeitsdatum ist in meinen Augen deutlich abgelaufen. Try something NEW! Warum gibt es noch keinen NonProfit Carpool-Karaoke-Clip? Ja! Googelt das ruhig mal.

2) Noch besser fände ich, den Spieß einfach umzudrehen. Als NonProfit mal typische Profit-Strategien einzusetzen - ironisch ist das auf jeden Fall. Können man nicht Aktien verkaufen für Katastrophenhilfe, hm?